Die Corona Pandemie beeinflusst nach wie vor unser aller Leben. Der vollständige Lockdown hat dazu geführt, dass die Art zu arbeiten, die Einstellung zu (Flug-)Reisen und Mobilität und das soziales Leben auf den Kopf gestellt wurde. Digitalisierung wurde schlagartig vorangetrieben, ganze Gewerbe- und Industriezweige stehen nahezu still. Das hat dazu geführt, dass die Energienachfrage bereits im ersten Halbjahr 2020 deutlich zurückgegangen ist und auch die CO2 Emissionen gesunken sind. Gleichzeitig ist der Anteil der Erneuerbaren Energien an der europäischen Stromerzeugung im ersten Halbjahr 2020 bereits rasant gestiegen. Erstmals haben Wind-, Solar-, Bioenergie und Wasserkraft mit einem Anteil von 40 Prozent mehr zur Stromerzeugung der EU beigetragen, als fossile Kraftwerke.
Aber war und ist das jetzt wirklich eine irreversible, nachhaltige Disruption des Energiesystems? Was bedeutet das für die Energiemodellierung? Sind unsere Energiemodelle imstande, unerwartete Schocks, Disruptionen, reversible und irreversible Veränderungen der Energiesysteme korrekt abzubilden? Kann das Momentum von Corona aus energiepolitischer Sicht genutzt werden, aus der Not eine Tugend zu machen, indem noch mutigere Anreize für beschleunigte und ambitioniertere Investitionen in die Energiewende gesetzt werden, um somit den Dekarbonisierungs-zielen des „Green Deal“ der EU gerecht zu werden? Brauchen wir dazu wirklich – in Deutschland und Österreich – einen radikalen Infrastruktur- bzw. Netzausbau? Oder läuft aus struktureller Sicht zukünftig alles – z.B. über dezentrale Energy Communities – ganz anders?
Die 12. IEWT steht im Zeichen der von der Covid-19 Pandemie ausgelösten aktuellen Fragen der Disruptionen des Energiesystems. Sie beschäftigt sich mit den Auswirkungen der Pandemie auf eben dieses und dem damit einhergehenden notwendigen Strukturwandel sowie allen anderen wesentlichen Themen, die damit zusammenhängen.
Natürlich steht die 12. IEWT auch organisatorisch im Zeichen der Pandemie und des Strukturwandels. Die Parallelsessions am 8.9. und 9.9. 2021 werden deshalb nur als online Event abgehalten. Am Freitag, 10.9.2021 wird es partiell die Möglichkeit geben (nur sehr geringe Teilnehmerzahl möglich) die Plenarsessions physisch vor Ort unter Einhaltung aller Sicherheitsmaßnahmen zu verfolgen (nicht im regulären Konferenzpreis enthalten). Dazu zählt die 3-G-Regel: Erbringen des persönlichen Statusnachweises, wie es auch außerhalb der TU Wien z.B. in Dienstleistungs-, Kultur- oder Gastronomiebetrieben Routine ist.
Das Programm der Plenarsessions finden sie hier: Programm Plenarsessions
Zusätzlich werden die Plenarsessions auch online übertragen und es wird auch dort die Möglichkeit der Interaktion mit den Vortragenden geben. Wir laden herzlichst ein, Beiträge zu den angeführten Themen einzureichen – in Präsentations- und/oder Posterform – und freuen uns auf interessante Beiträge bei der 12. Internationalen Energiewirtschaftstagung.
Herzlichst
Hans Auer
Reinhard Haas
Albert Hiesl